Leichte Bewegungen eines Brustimplantats sind normal – z. B. bei körperlicher Aktivität oder bei Positionsveränderungen. Das ist bei der natürlichen Brust ebenso. Doch manchmal kommt es zu signifikanten oder sogar schmerzhaften Veränderungen in der Position oder Form des Implantats. In diesem Fall fühlt es sich an, als ob es in der Brust rutschen würde. Das kann Druck- oder Spannungsgefühle auslösen, insbesondere wenn das Implantat gegen das Brustgewebe drückt. Möglich ist auch eine Verformung oder Verzerrung der Brust. Dies sieht einerseits ungewöhnlich aus und fühlt sich andererseits unangenehm an. Im Folgenden erklären wir Ihnen, wie es dazu kommen kann, dass sich ein Brustimplantat bewegt – und was Sie tun können, wenn Sie betroffen sind.
Kann sich ein Brustimplantat bewegen?
Brustimplantate können sich im Laufe der Zeit bewegen oder ihre Position leicht verändern, insbesondere wenn sie nicht gut fixiert sind. Es gibt verschiedene Arten von Bewegungen:
Natürliche Bewegung
Selbst nach einer erfolgreichen Brustvergrößerung oder -rekonstruktion können Brustimplantate sich leicht verschieben, wenn Sie Ihren Körper bewegen. Dies ist normal sowie gewollt und sollte Ihnen zunächst keine Sorge bereiten. Die meisten Implantate sind so konzipiert, dass sie sich natürlich den Bewegungen des Körpers angleichen können.
Schwerkraftbedingte Bewegung
Die Schwerkraft kann im Laufe der Zeit dazu führen, dass Brustimplantate leicht nach unten sacken. Grundsätzlich ist das nicht „schlimm“, besonders, wenn es sich nur um leicht ausgeprägte Befunde handelt. Es gibt aber auch eine extreme Form dieser sog. „Ptosis“: die Waterfall Deformity. Hierbei erschlafft das Bindegewebe der Brust. Trotz trotz des Implantats entsteht eine Hängebrust. Das natürliche Brustgewebe, das über dem Implantat liegt, sinkt in diesem Fall nach unten ab.
Mehr zu dieser Komplikation und deren Behandlung in unserer Praxis in Köln erfahren Sie hier: Waterfall Deformity nach Brustvergrößerung
Bottoming Out
Weiterhin kann das sog. Bottoming out dazu führen, dass sich das Brustimplantat bewegt. Hierbei rutscht es nach unten und verursacht eine ungewöhnliche Brustwölbung. Dies führt zu einer starken Dehnung der Haut im unteren Brustbereich, wodurch das Implantat eine untypisch tiefere Position einnimmt. Dennoch bleibt der Brustwarzenhof in seiner ursprünglichen Position. Dies erweckt den Anschein, als ob die Brustwarze höher positioniert oder nach oben gerichtet ist, während der untere Brustbereich stark betont wird.
Weitere Infos dazu und zur Behandlung in unserer Praxis in Köln erhalten Sie hier: Bottoming out: Wenn sich das Brustimplantat bewegt und nach unten verrutscht
Kapselfibrose
Auch, wenn sich eine Kapselfibrose entwickelt, kann sie das Implantat verformen, bewegen und verschieben. Die Kapselfibrose ist eine Komplikation, bei der sich die Implantathülle verdickt und verhärtet. Dies kann zu einer unregelmäßigen Form und Bewegung des Implantats führen.
Auch zu dieser Komplikation haben wir weitere Informationen inkl. Vorschläge zur Behandlung: Brustvergrößerung und Kapselfibrose
Trauma oder Verletzungen
Starke Stöße, Verletzungen oder Traumata können dazu führen, dass sich Brustimplantate verschieben oder beschädigt werden.
Wichtig bei der Brustvergrößerung: die Brusttasche
Die Brusttasche ist der Raum innerhalb des Brustgewebes, in den wir das Brustimplantat während des chirurgischen Eingriffs einsetzen. Wir formen sie, damit wir das Implantat sicher in der Brust positionieren können.
Dazu setzen wir einen Schnitt, um Zugang zur Brust zu erhalten. Seine Platzierung variiert je nach Ihren individuellen Bedürfnissen und den gewünschten Ergebnissen. Häufig verwendete Schnittstellen sind die Inframammärfalte (unmittelbar unter der Brust), der Warzenhof (um die Brustwarze herum) oder die Achselhöhle.
Nachdem wir den Zugangsweg geschafften haben, beginnen wir damit, die Brusttasche zu formen. Die Wahl der Position der Brusttasche hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der gewählten Implantatplatzierung, der Größe des Implantats und Ihrer individuellen Anatomie.
Bei einer submuskulären Platzierung lösen wir den Brustmuskel vorsichtig von Ihrer Brustwand ab und legen das Implantat unter den Muskel. Ist die Platzierung über dem Brustmuskel gewünscht (oder nötig), lösen wir die Brustdrüse von Ihrer Brustwand ab und schieben das Implantat zwischen die Drüse und den Brustmuskel. Hierbei handelt es sich um die subglanduläre Platzierung.
Sobald wir die Brusttasche geformt haben, setzen wir das Brustimplantat in die vorbereitete Position. Wir überprüfen sorgfältig die Platzierung und Ausrichtung des Implantats sowie seinen Sitz in der Brusttasche, um sicherzustellen, dass Ihre Brust symmetrisch und ästhetisch ansprechend ist.
Im Anschluss verschließen wir die OP-Schnitte mit feinen Nähten, sodass bestenfalls optisch unauffällige Narben entstehen. Der letzte Schritt ist das Anlegen eines Verbands und Kompressions-BHs, um die Brüste zu stabilisieren und zu unterstützen.
Die Formung der Brusttasche für stabile Brustimplantate erfordert Erfahrung
Um die passende Brusttasche für Ihren Körper und Ihre Brustimplantate zu formen, braucht es Geschicklichkeit und ausreichend Erfahrung seitens Ihrer Chirurgin oder Ihres Chirurgen. Nur so können Sie sich sicher sein, dass die Implantate richtig positioniert werden und das Ergebnis symmetrisch ist.
Dr. Dr. Matthias Siessegger ist ein solcher sehr erfahrener Chirurg. Er führt Brustoperationen regelmäßig durch und weiß daher genau, worauf es bei der Brusttasche ankommt. Er wählt die Implantate inkl. Positionierung so aus, dass sie speziell auf Ihre individuelle Anatomie und Bedürfnisse abgestimmt sind.
Grundsätzlich ist es immer wichtig, dass Sie sich an fachkundige Chirurginnen und Chirurgen wenden. Indem Sie sich in versierte Hände begeben, ist das Risiko für Komplikationen und Fehlstellungen nach einer Brustvergrößerung deutlich geringer.
Bewegliches Brustimplantat: Oft ist auch die Brusttasche schuld
Ist die Brusttasche zu groß ist oder nicht ausreichend straff oder fest erstellt, kann sich ein Brustimplantat bewegen. Dies hängt damit zusammen, dass die zu große Brusttasche dem Implantat mehr Bewegungsspielraum innerhalb der Brust bietet. Das kommt vor, wenn die Chirurgin oder der Chirurg sich „verplant“, nicht erfahren genug ist oder keine ausreichende OP-Routine für die Brustvergrößerung besitzt. Eine zu große Brusttasche kann zu verschiedenen Problemen führen:
Verschiebung
Das Implantat kann sich innerhalb der zu großen Brusttasche verschieben oder ungleichmäßig positionieren. Das kann beispielsweise dazu führen, dass die Brüste asymmetrisch aussehen.
Untere Position
In einigen Fällen kann eine zu große Brusttasche dazu führen, dass das Implantat eine ungewöhnlich tiefe Position in der Brust einnimmt, was zu einem unästhetischen Erscheinungsbild führen kann.
Rutschen
Das Implantat kann nach unten rutschen und eine sog. “Bottoming-out”-Deformation verursachen, bei der die Brustwarze höher erscheint, während der untere Brustbereich überbetont wird.
Brustimplantat bewegt sich: Was tun?
Wenn sich ein Brustimplantat nach einer Brustvergrößerung bewegt oder Sie Bedenken bezüglich seiner Position haben, ist es wichtig, mit uns in Kontakt zu treten. Dies gilt auch, wenn Sie die Brustvergrößerung in einer anderen Praxis oder Klinik haben durchführen lassen, eine Zweitmeinung wünschen oder sich von jemand anderem behandeln lassen möchten.
Die geeigneten Maßnahmen hängen von der Art der Verschiebung und den individuellen Umständen ab. Durch eine gründliche Untersuchung (gegebenenfalls inkl. bildgebender Diagnostik via Ultraschall, Mammographie oder MRT) können wir feststellen, woher Ihre Implantatbewegung kommt. Wir bestimmen also zunächst Art und Grad des Problems. Abhängig vom Untersuchungsergebnis gibt es verschiedene Optionen:
Nicht-chirurgische Behandlung
In manchen Fällen gibt es recht unkomplizierte Methoden, um das Implantat wieder in die richtige Position zu bringen und besser zu fixieren. Dies kann die Anpassung des BHs, das Tragen eines speziellen Kompressions-BHs oder die Verwendung von Bruststützen und -binden umfassen.
Chirurgische Korrektur
Wenn die Implantatbewegung erheblich ist, Sie sehr einschränkt und nicht durch nicht-chirurgische Maßnahmen behoben werden kann, kann eine operative Korrektur sinnvoll sein. In diesem Fall nehmen wir eine Revision der OP vor. Dabei – abhängig von der Ausgangssituation – formen wir z. B. die Brusttasche enger, platzieren das Implantat neu oder setzen gegebenenfalls ein neues ein.
Brustvergrößerung Köln
Wenn sich Ihr Brustimplantat bewegt, sollten Sie nicht versuchen, das Problem selbst „irgendwie“ zu lösen. Dies könnte zu weiteren Komplikationen führen. Bitte lassen Sie sich zur besten Vorgehensweise bei uns beraten. In unserer Praxis in Köln können wir den Grund der Implantatbewegung feststellen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Kontaktieren Sie uns einfach, um einen Termin zu vereinbaren!
Bild: © LightFieldStudios / elements.envato.com